27. Aug (Di) – Diskussionsrunde III

Diskussionsrunde III
Wehrtechnik und die Verteidigungsindustrie

Diskussionen im Plenum, IF-IS DIS 03

Dienstag, 27. August 2024
Zeit: 11:00 – 12:30 Uhr
Raum: wird im Tagungsbüro ausgehängt.

Lisa Suckau, Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung Frankfurt (PRIF)

Im Mittelpunkt unserer dritten Diskussionsveranstaltung der Sommerunis soll das Themenfeld Dual Use, Wehrtechnik und die naturwissenschaftlich-technische Rüstungskontrolle stehen.
Zunächst wird Liska Suckau mit einem Impulsvortrag einführen in aktuelle Fragen und Forschungen. Anschließend möchten wir mit ihr und den Teilnehmerinnen und Dozentinnen der Sommerunis diskutieren, wie Technikentwicklung und Verantwortung von Technikentwickler*innen verbunden sind.

Impulsvortrag:

Wehrtechnik und die Verteidigungsindustrie – der Nexus zwischen technischer Forschung und Entwicklung, gesellschaftlicher Verantwortung und Rüstungskontrolle

Die Verteidigungsindustrie, oft auch Rüstungsindustrie genannt, ist ein fester Bestandteil der deutschen Industrielandschaft. Über die letzte Dekade war Deutschland außerdem auf Platz 5 der Top-Exporteure von Rüstungsgütern. Doch was sind diese Rüstungsgüter, wer entwickelt sie, wie sind sie reguliert und kontrolliert? In meinem Vortrag möchte ich diesen Fragen folgend einen kleinen Einblick in die Welt der Forschung und Entwicklung von Rüstungsgütern – insbesondere im Bereich emerging disruptive technologies – und der Rüstungskontrolle geben. Mein Hauptziel ist es, darzustellen, dass Technik und ihre Entwicklung nicht neutral sind, sondern von der Gesellschaft, in der sie entwickelt werden, geprägt sind und dementsprechend auch eine gesellschaftliche Verantwortung für diese Produkte besteht. Oft wird diese Verantwortung in technischen Studiengängen jedoch nicht angesprochen, obwohl eine schnellere Entwicklung und eine gesteigerte Produktion von Rüstungs- und Dual-use-Gütern immer mehr von der Politik gefordert werden. Die Ingenieurinnen-Sommeruni bietet einen sehr guten Rahmen, um über Idealismus, Ambiguität und Kompromisse in Bezug auf Wehrtechnik und die Zivilklausel zu diskutieren. Es wird keine einfachen, absolut richtigen oder falschen Antworten geben aber überhaupt solch ein Gespräch zu beginnen ist der erste Schritt, um verantwortlich zu handeln.

Liska Suckau, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Cluster für naturwissenschaftlich-technische Rüstungskontrollforschung am Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung (PRIF) ist spezialisiert auf das Erforschen von emerging disruptive technologies (EDTs). Nach einem Maschinenbaustudium in Dresden erweiterte sie ihr Fachwissen durch ein Studium der Politikwissenschaft und war and peace studies in den Niederlanden.  Anfänglich durch eigene Erfahrungen mit Waffen in einem Konfliktgebiet motiviert, konzentrierte sie sich in ihren Studien auf Waffeneinsatz, Gewalt und Handel. Nun erforscht sie die technischen Grenzen von EDTs, ihren Einsatz in Kriegen, den Kontrollbedarf und ihr Potenzial für die Verifikation künftiger Rüstungskontrollabkommen. (https://www.prif.org/)

– keine Anmeldung erforderlich –

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